Datum: 30. August 2009
Teilnehmer:
Laura, Andreas
Silvia, Christof
Sanja, Maja, Maja (ja zweimal!)
Bojan, Michi
Julia
Beiboot:
Horst
Matthias
Martina (mit Puppe)
Fazit:
Geschafft: Alle
Vom Ungeheuer gefressen: Keiner
Dauer:
Strecke 1: 50 Minuten
Strecke 2: 43 Minuten (nach Hause geht es immer schneller!)
“Wenn Schwimmen schlankmacht, was machen dann Blauwale falsch?”
Auf den ersten Blick, ist Wasser ja eigentlich ein langweiliger Stoff. So alltäglich, dass wir ihm kaum Beachtung schenken.
Dabei hat Wasser einige faszinierende Eigenschaften, die gar nicht so selbstverständlich sind. Ich sage nur “Dichteanomalie”, “Oberflächenspannung”, “Dipol” und “Wasserstoffbrücken”. Das sagt euch sicher eh schon alles! Ein faszinierender Stoff.
Diesmal will ich aber Ausflüge in die Physik oder Chemie beiseite lassen, sonst sinkt die Lesequote gleich wieder gegen Null.
Eine Welt fast ohne Wasser hat ja Frank Herbert im “Wüstenplanet” sehr eindrucksvoll beschrieben.
Das Volk der Fremen, das seine harte Kultur auf das Überleben in dieser unbarmherzigen Umwelt ausgerichtet hat. Wo Wasser zum wertvollsten Rohstoff wird und jeder einzelne Tropfen sorgsamst bewahrt wird.
Wo auf Wasserraub die Todesstrafe steht und Tote sorgfältig entwässert werden. Wo der Wassermangel Grundlage für die Paradies- und Erlösungsvorstellungen Ihrer Religion wird.
Spucken ist eine ehrenhafte Begrüßung, weil wertvolles Wasser herzugeben ein großes Geschenk ist. “Wasserringe” gelten als Währung, bei der anstelle von dem bei uns früher üblichen Gold, eine definierte Menge Wasser garantiert wird.
Tränen, die für einen anderen vergossen werden, gelten als höchste Ehrerbietung. Fremen verbringen Ihre gesamte Existenz in speziellen Anzügen, die jede Körperausscheidung bis hin zur Feuchtigkeit im Atem recyceln.
Aus der Sicht der Fremen leben wir bereits im Paradies. So gehört die Idee, im Wasser schwimmen zu können, zu einer Ihrer Paradiesvorstellungen. So bastelt sich eben jede Religion nach Bedarf ihre eigene Paradiesvorstellung.
Da seht Ihr, wie gut es uns geht! Wir haben so viel Wasser, dass wir sogar darin schwimmen können, und genau das wollten wir daher auch tun.
Ziel war die (doppelte) Überquerung des Wörthersees von Pörtschach nach Maria-Wörth und zurück. Mit dem Daumen auf Google-Maps haben wir dafür eine Gesamtstrecke von 2,5 Kilometern ausgerechnet. Zu wenig für einen Ironman und zu viel für ein Eichhörnchen, also genau die richtige Distanz für uns Wochenend-Dilettanten. (So jetzt habe ich endlich dir richtige Anzahl von “l” und “t” herausgeknobelt, sodass die rote Linie der Rechtschreibprüfung verschwindet! Wird wohl stimmen jetzt.)
So, wer bisher brav mitgelesen hat, der darf jetzt auch die Bilder anschauen. Alle anderen: zurück zum Start!
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Ein Mann und sein sprechendes Tretboot kämpfen gegen das Unrecht. |
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Wichtig ist natürlich, dass alle in die richtige Richtung schwimmen. Wer in Velden landet, hat eindeutig die Richtung verfehlt, war aber dann auch ein paar Stunden länger unterwegs.
Die Längs-Überquerung (Hää??? Wie sagt man, wenn man etwas der Länge nach “überquert”?? Überlängsung??? Ich finde es schön, wenn wir uns Sachen vornehmen, die die deutsche Sprache überfordern. Das zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind!)
So, der Einschub war zu lang, ich muss den Satz neu anfangen: Also wie auch immer es heisst: Die “Überlängsung” haben wir uns erst für nächstes Jahr vorgenommen. |
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Blickrichtung immer nach Maria Wörth. Dann passt es schon und es bleibt eine Überquerung. Schaut eh nicht so weit aus.
Ich überprüfe noch kurz den Fahrplan, ob nicht doch ein Schiff geht. Aber es hilft nichts, wir müssen schwimmen. |
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Da sich Bojan 20 Minuten lang nicht aus dem Kreisverkehr heraus traut, müssen wir ein wenig warten. Zeit um noch einmal in der Nase zu bohren. |
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Das Beiboot steht bereit. |
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Der eigentliche Held des Tages. Ohne unseren “Käptn” Horst wäre dieses Unternehmen von vornherein zum Scheitern verurteilt. Er beschützt uns vor Dampfern, Motorbooten und natürlich dem gefürchteten Seeungeheuer. Und er transportiert die Jause. Den Whisky für den Chillout hat er auch mitgebracht.
Dafür verleihen wir den großen Karawanken-Orden . |
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Startbereit. Das Wasser ist warm, das Wetter herrlich. Optimale Bedingungen. Die Ausreden werden langsam knapp. |
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Zehen ins Wasser. Wollen wir uns das wirklich wieder einmal antun? Möchte wissen, wer immer auf solche schwachsinnigen Ideen kommt. Eigentlich ist es hier am Ufer doch ganz gemütlich. |
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Anspritzen ist unfair. Für alle die sich unsicher sind: Im Wasser ist Christof und nicht der Lindwurm. |
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Lohengrin ist ja mit dem Schwan herumgefahren. Hat dort ein Schwan nicht auch ein Boot gezogen? Man kann ja zu Wagner stehen wie man will, aber von realistischen Größenverhältnissen hatte er scheinbar wenig Ahnung.
Von “Nessie” am Loch Ness gibt es ähnliche Fotos. Sollen wir das Bild an den “Daily Telegraph” senden? |
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OK, es geht los. Werden alle den grausamen Ungeheuern des Wörthersees entkommen? |
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Weit sind wir noch nicht gekommen. Wenn es in dem Tempo weitergeht, können wir uns dann in Maria Wörth um die Übernachtung kümmern. |
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Der Optimismus ist auf jeden Fall groß.
20 Meter vom Ufer entfernt wäre es auch eine Tragödie, wenn die Kraft schon aus wäre. |
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Ich kontrolliere unter Wasser, ob das Seeungeheuer kommt.
Irgendwie bin ich mir ziemlich sicher, dass ich normalerweise mehr Haare auf dem Kopf habe. Liegt es an meiner übermenschlichen Geschwindigkeit, die mir die Haare vom Kopf drückt? Liegt es an der ätzenden Wirkung des angeblichen Trinkwassers? Irgendetwas geht hier nicht mit rechten Dingen zu. |
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Kurz dachte ich, der Lindwurm kommt. Aber es war zum Glück doch nur Bojan.
Auf jeden Fall eine wunderschöne Stilstudie.
Auch ihm hat es schon die Haare weggeätzt und auch Michi im oberen Bild hat nur noch wenige Stoppeln! Ich glaube es ist Zeit die Umweltbehörde zu alarmieren! |
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Auch Julia schwimmt große Teile mit. Eine super Leistung!
Julia hat Ihre Haare auf jeden Fall noch alle, das spricht gegen eine ätzende Wirkung des Wassers. Dann war’s wohl doch die übermenschliche Geschwindigkeit! |
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Der Dampfer, vor dem uns das Beiboot schützt. In sicherer Entfernung. Er hat scheinbar Angst vor uns.
Da er auf seiner Werbung für Metaxa wirbt und wir eigentlich für den Whisky schwimmen, beschliessen wir ihn fahren zu lassen. |
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Ankunft in Maria Wörth. Die Hälfte ist geschafft. Wo ist hier der Ausgang aus dem See? Mit querenden Schwimmern hat an dieser Stelle scheinbar keiner gerechnet. Das wird sich ändern müssen! |
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Gemeinsame Stärkung mit Müsliriegel und Schnitten. |
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Der Rosenkranz in der Kirche war zwar geplant, scheiterte aber an unserer unpassenden Bekleidung. |
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Das Sieges-Foto. Eigentlich ist ja erst Halbzeit, das hindert uns aber nicht am Feiern. Und wer weiss, wie viele Schwimmer am Rückweg vom Lindwurm gefressen werden! |
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Und nochmal, weil’s so schön ist.
Wer alle 243 Unterschiede zwischen den Bildern findet, sendet die Liste per Mail an das Kuriositätenkabinett, Stichwort “Mir ist fad und die Kakteen habe ich schon gegossen” |
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Am Rückweg winken verlockende Hilfsmittel. Gilt natürlich nicht. |
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Jede verbotene Unterstützung wird von der strengen Jury sofort entdeckt und geahndet. |
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Martina, die Leiterin der Jury. Unbestechlich und aufmerksam. Sie hat auch langjährige Erfahrung dabei, ihre Geschwister beim Schummeln zu erwischen. Deshalb natürlich top geeignet für den Job. |
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Laura kann den Anblick des fernen Ufers nicht mehr ertragen. Besser mal das Ungeheuer suchen.
Aber Vorsicht! Im US-Bundesstaat Vermont macht sich strafbar, wer unter Wasser ein Liedchen pfeift! Also schön leise sein! |
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Erschöpft aber zufrieden wieder am Ausgangspunkt. Alle haben es geschafft! Der ägyptische Pharao links im Bild hat sich auch dazugeschummelt. |
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Gemütliches Chillout mit Spaghetti, Sugo und natürlich etwas Whisky.
Nebenbei überprüfen wir noch alle bekannten und einige unbekannte Hausmittel gegen Wespen auf Ihre Wirksamkeit.
Fazit: Nicht einmal der extra aus den USA importierte “Waspinator” hilft. Wahrscheinlich sind europäische Wespen schlauer als Amerikanische. Würde keinen wundern! |
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Ich danke für die Aufmerksamkeit,
Andreas
(dessen Schwimmhäute sich langsam wieder zurückbilden)
Alle Fotos von Horst und Silvia
Gratuliere zur Seequerung. Nette Fotos, vor allem die vom Sandsturm. Wo sind die her ? Selbst gemacht ?
Hallo Horst. Der Sandsturm kommt leider aus Google. Wüstenurlaub steht für irgendwann auf der Liste, wird aber noch ein paar Jahre dauern bis ich das schaffe. Ob ich dann wirklich einen Sandsturm erleben will, weiss ich nicht 🙂